Kann der Verkehrsinfarkt noch abgewendet werden?
Geplant ist sie schon lange, aber gebaut wird sie nicht: Eine Verbindungsstraße von Refrather Weg und Bensberger Straße, südlich von Gudrunweg und Scheidtbachstraße. Könnte sie den ohnehin schon überlasteten Verkehr beruhigen?
Durch die Sanierung des Kalker Tunnels und den Neubau der Leverkusener Rheinbrücke ist Bergisch Gladbach für viele Auto- und LKW-Fahrer zur Ausweichroute geworden. Besserung ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Die Großbaustelle Gronauer Kreisel und die Bauarbeiten für den Hochwasserentlastungskanal, die sich von der Odenthaler Straße bis zum Betriebsgelände der Firma Zanders erstreckt, werden alle Autofahrer in Zukunft vermutlich noch mehr auf die Geduldsprobe stellen.
Der Schaden, der durch Stau entsteht, ist groß: Wissenschaftliche Studien gehen von 35 Euro pro Staustunde aus. Bei unseren 25.168 Einpendlern und 29.859 Auspendlern entsteht bei einer Stunde Stau pro Tag (Hin- und Rückweg) ein täglicher Schaden von rund 1,9 Millionen Euro. Je Handwerksbetrieb entstehen durch Stau in unserer Region durchschnittlich zusätzliche Kosten in Höhe von 9.300 Euro im Jahr, so die Handwerkskammer Köln in einer Studie.
Die Querspange könnte den Verkehrsfluss zur A4 stark verbessern, Umwelt- und Lärmbelastung in Wohngebieten verringern und zudem Verkehrswege von Unternehmen verkürzen. Da die Planung abgeschlossen ist und die benötigten Grundstücke mit Baurecht der Stadt gehören, wäre die Realisierung schnell durchführbar und ein guter Weg, den bevorstehenden Verkehrskollaps in Bergisch Gladbach noch abzuwenden.
Die Initiative „Leben und Arbeiten in Bergisch Gladbach (ILA-GL)“ fordert die Stadtverwaltung und die Politik dazu auf, den Bau der Querspange erneut zu analysieren. Denn das letzte Gutachten zum Bau der Querspange, das über zehn Jahre alt ist, scheint durch die aktuelle Verkehrsentwicklung nicht mehr zuzutreffen. Eine Lösung ist notwendig – entweder die Querspange oder eine andere zeitnah durchführbare Alternative.